Kino net Filme

Kinonetzfilme

Migrantenfilme - Filme mit MigrantInnen - Kino für MigrantInnen? Sehr geehrter Kollege Schwingel, Sie als Producer arbeiten seit vielen Jahren mit vielen Filmemachern und Akteuren zusammen, die einen sogenannten Migrationsrückblick haben. Außer Buket Alakus, Kekilli und Sinan Akkus auch mit Fatih Akin, der derzeit einer der beliebtesten Regisseure Deutschlands ist. Eine höfliche und entspannte Kommunikation zeichnet die aufgeführten Kolleginnen und Kollegen und viele andere aus.

Auf jeden Falle kommuniziert er unaufhörlich und zuversichtlich - beste Bedingungen für das Filmdreh. Die Hilfe für einen Schriftsteller und Filmemacher, der nur ein Anliegen hat, ist befreiend: dass eine Geschichte für den Betrachter wirkt, egal ob OFF-Texte im Moment zeitgemäß sind. In einem Gespräch versuchte Akin einmal, die spezielle Sichtweise von türkischstämmigen Direktoren zu ergründen.

Die Sichtweise von deutscher Geselligkeit und Kino sei grundlegend anders. Wir dürfen nicht übersehen, dass unsere eigene Begeisterung für diesen Anblick darin liegt, dass es der "wilde" Anblick ist, der Anblick des Wilden, d.h. der Anblick desjenigen, der so völlig anders, so "ungehindert" ist, natürlich desjenigen, der gerade angekommen ist.

Somit schwankt der hier aufwachsende und traditionsgemäß hinter der Tür seiner Heimatregion linguistisch vergesellschaftete Zuwanderer zwischen zwei Bedingungen: dem des "neuen Deutschen" und dem des "deutschen Staatsangehörigen", wie er in seinem Heimatland bezeichnet wird. Viele der von Ihnen produzierten Filme handeln von den speziellen Erzählungen und Schicksalen von MigrantInnen. Wen sieht man und wer ist an diesen Folien beteiligt?

Weil Biographien und Angehörige sich entschlossen haben zu verweilen - oft genug, indem sie die ursprünglich beabsichtigte Rückkehr in der Zeit verblassen ließen (siehe Fatih Akins Dokumentarfilm "We Forgot to Return") -, prallen nun kontinentale Platten aufeinander: Reibungen entstehen, Funkenschlag, Erdbeben beginnen sich zu ereignen. Im französischen Kino "Rage au c?ur", dem pakistanischen Kino aus England, gibt es im Wesentlichen alle dasselbe, gleichartige Charaktere: eine Mütter, die versuchen, den Shop aufrechtzuerhalten; ein verärgerter Familienvater, der es zutiefst bedauert, die Früchte seiner Schoßfrüchte in das sündhafte Europa gebracht zu haben und dann die Augen zu verschließen, weil er in seinem Innersten mitbekommt, dass sie zu Hause keine Türken mehr sind und er sie nicht nur in Buße zurückbringen kann.

Es ist verwunderlich, dass die große Mehrheit der MigrantInnen sich nicht für Filme "mit Migrationshintergrund" interessieren. Die hier lebenden MigrantInnen sind wie alle anderen mit der Assimilierung und Anpassung befasst. Filme, die ihre eigene Welt darstellen, behindern dies, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie in Misskredit geraten sind, nicht "größer als das Leben" zu sein, sondern "Leben wie es ist".

1984 startete er als Psychologiestudent, um als Schriftsteller und Filmemacher Filme zu verwirklichen. Bereits seit 1987 ist er als Producer mit grossem Interesse dabei. Zusammen mit Stefan Schubert und dem Direktor Lars Becker gründet er 1989 die Hamburger Produktion für die Öffentlichkeit. Einer der wichtigsten Erkenntnisse von Schwingel war Fatih Akin, der ihm 1993 als Student sein erstes Buch für den Kinofilm Kurz und Schmerzlos vorstellte.

Dies führte zu einer langjährigen Kooperation mit Akin. Er drehte Filme wie Im July (2000), Solino (2002), Dönerverbindung ( "Kebab Connection") (2005), an deren Werk Akin beteiligt war. Die Dramatik Gegen die Wand wurde mit Preisen wie dem Goldbären in Berlin, dem Dt. Kinopreis in Goldfarben und dem Europ. Kinopreis prämiert. Auf der Cologne Conference wurde er zusammen mit Stefan Schubert mit dem Produktionspreis 2004 ausgelobt.

Zu seinen derzeit realisierten Filmen gehören Eine andere Libelle, Emmas Glück und der Venusverein.

Mehr zum Thema