Videothek Tübingen

Die Video-Bibliothek Film+ aus Tübingen übersteht die Netflix-Zeit.

Auslaufende Modelle entstehen im Internet: Buchläden, Filialen von Banken - und Videoläden. Anders in Tübingen. Besichtigung von FilmPlus. Tübingen. Wenn du Videos ins Netz streamen willst, kannst du nicht: die DVD in die Hände nimmst, auf das Deckblatt schaust, den rückseitigen Schriftzug liest, mehrere Kopien in die Krümmung deines Arms stapelst, auswählst, wiegst, aussortierst.

Diese Leute kommen zu Film+. Film und Film wurden einst Captain und inzwischen Videotaxi genannt. In Tübingen die Letzten. Nächste Videothek in Mößingen, Rheutlingen, Nuertingen. Und wer die "Videothek" in die Suchmaschine einträgt, findet schnell Artikel über "das große Aussterben der Videothek". Streaming-Dienste löschten Videoläden aus. Eine andere Meinung vertritt Frank Brunnemann: "Man kann auch neben Netflix sein.

"Brunnemann ist in der Filiale des Unternehmens am Standort Schweikhardt tätig. Doch Brunnemann denkt: In dem Film gibt es neben der Ausleihtheke einen Kühlraum voller farbenfroher Energy-Drink-Dosen, Chipsäcke türmen sich in einem Stand, auf Postern stehen Helden, eine männerhohe Plastik-Lara Croft und eine Oscar-Statue flankiert die Teilnehmer. "Man braucht die Blockbuster", sagt Brunnemann. Die Tatsache, dass Filmplus den Branchentrend übertrifft, ist vor allem auf die richtige Wahl der geeigneten Großstadt zurückzuführen.

Brunnemann: "In Tübingen geht vieles anders. "Es gibt auch eine Videothek in einem intellektuellen Reservat, die zwei Kunstkinos hat. Die " ganz speziellen " Zuschauer in Tübingen beschäftigen sich mit ihren ganz speziellen Motiven und suchen in Film+ nach dem, was sie zuvor im Zeughaus und Studio verbraucht haben. Der intellektuell ehrgeizige Universitätsort, ein Volltreffer im durch und durch digitalisierten Jahr 2016 Brunnemann sagt: "Ich seh die Sache nicht so böse.

"Neben den Universitätsprofessoren sind im Film-Plus auch " Normalarbeiter " ausgeliehen, 80jährige kommen, Disney-Material bekommen die Kleinen, die Besonderen liegen rechtzeitig zum Kinostart des neuen Star Wars-Films auf der Spielfeldmatte. Manche kommen aus Stuttgart, denn um sie herum gibt es Videotheke Brachland. "Hier gibt es Menschen, die drei stundenlang bleiben", sagt Frank Brunnemann.

Auch Brunnemann begründet den Besuch der Videothek: "Viele Menschen haben es nicht mehr gewagt, illegale Filmdownloads aus dem Netz zu machen. Apokalypsen wie "The Walking Dead", die erst ab dem Alter von 18 Jahren zugelassen sind, werden in der Videothek nicht geschnitten. Beim Film Plus mündet ein enger Gang in den nächsten Raum. Und Brunnemann sagt: "Es ist umgekehrt.

"Außerdem: Was Film+ zu bieten hat, ist "von viel höherer Qualität". Lediglich gegen die deutschen TV-Diskurse kommt der Film nicht an. "Sonntagabend sieht man den Tatorte im Fernsehen", sagt Brunnemann. Er hat die Episoden mit Till Schweiger im Programm. Es gibt rund 1200 Video-Shops in Deutschland und 117 in Baden-Württemberg.

Zur Gegenüberstellung: In Mecklenburg-Vorpommern sind noch immer ca. 1 5-80% der Videoläden im IVD, dem Verband des Video- und Medienhandels in Deutschland, angesiedelt. Demnach erwirtschaftete das Geschäft aus dem Spielfilmvertrieb im Jahr 2015 einen Gesamtumsatz von 165 Mio. EUR. Im Jahr 2013 waren es 210 Mio. Menschen. im Jahr 2015 68 Mio. Mal (2013: 77 Mio. Mal).

Im Durchschnitt haben sie 2,42 EUR bezahlt, 30 Cents weniger als 2013. 5,7 Mio. Videothekenkunden im Jahr 2013 gegenüber 4,8 Mio. im Jahr 2015.