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Die neue Film
Der neue FilmDaraus ergeben sich völlig neue Fragestellungen, Denkanstöße und Betrachtungen, im Gegensatz zur Annäherung an das gleiche Topic von aussen.
Eva Celik: Es gibt mehrere Filme, die sich mit diesem oder einem vergleichbaren Thema beschäftigen. Das Neue " zeichnet sich jedoch dadurch aus, wie sie präsentiert werden. Weil es sich bei Sewda um eine junge Dame handelt, die das Halstuch aus eigenen Gründen gewählt hat und die sehr bedeutsam ist - und immer noch ist.
Die Film gibt unterschiedliche Erklärungen für ihre Entscheidung, will sie aber nicht unterdrücken. Durch den Film wird dieser Einblick in Inhalte und Formen begreifbar, den ich für das Neue und Interessante halte. Was haben Sie mit dem Subjekt gemacht? Ira Berben: Natürlich hatte ich einmal ein Gespräch mit dem Regisseur Buket Alakus.
Die Tatsache, dass sie eine türkische Nachwuchsregisseurin ist, die beide Parteien versteht, ist für den Film von Bedeutung. In dieser Hinsicht habe ich eine neue Herangehensweise an das Problem gewählt. Damit ich mich dem Problem nähern konnte, musste ich mich von meinem Standpunkt verabschieden und ihn überdenken. Eva Celik: Da ich mich bisher nicht bewußt mit dieser Form von Sachverhalten beschäftigt habe, gab es mehrere Ausgangspunkte.
Es war für mich zum einen das Subjekt der Religionen und zum anderen das des Ausschlusses und der Beeinträchtigung. Die Annäherung an das Sujet erfolgte in Gestalt von BÃ??chern und PrivatgesprÃ?chen, aber auch durch meine eigene Praxis, d.h. die tÃ?gliche Praxis der Religionen in Gestalt von Gebet und NÃ?
Sie will ihnen etwas mitteilen und nähert sich dem neuen Schüler und dem "Thema Kopftuch" ohne Vorurteile. Wie Sevda sucht sie sicher auch nach Identität. Am Anfang hatte ich befürchtet, dass ihre Erzählung das Subjekt überlasten könnte. Doch dann war es für mich aufregend, ihrem Charakter eine Biografie und ihre eigenen Schwachstellen zu verraten und sie nicht nur als Erzieherin zu zeig. Sie versagte an einer Fragestellung oder ihrer eigenen Einstellung.
Weil Eva bisher alles vergessen hat, was ihr Schüler von ihr sehen möchte. Eva Celik: Sevda's Beständigkeit und Standfestigkeit sind sehr anregend. Inwiefern können Sie sich mit Eva /Sevda in Verbindung bringen und ihre Sichtweise und ihr Benehmen verstehen? Die Eva, die ihre Schüler immer so großzügig, weise und beiläufig behandelt hat, kommt mit Sevda an einen Ort, an dem sie keinen Erfolg mehr hat.
sevenda ist nicht auf Spielregeln und Konversationen eingestellt, sondern stellt den Streitfrage. Eva Celik: Ich fühlte mich Sevda nah, besonders im Hinblick auf das Verstehen, etwas zu fragen, sich nicht gleich darauf einzustellen, sondern darüber nachzudenken, was man wirklich will und aus welchem Grunde. Wo siehst du das Konfliktpotenzial zwischen der Lehrenden und ihrem Schüler?
lris Berben: Meiner Meinung nach besteht der Widerspruch darin, dass Eva einerseits eine Erzieherin ist, die sich sehr großzügig mit jeder Problematik, einschließlich der der Denomination und des Andersseins, auseinandersetzt. Andererseits weigert sich Sevda, den Aussagen des Lehrers zu folgten. In diesem Zusammenhang will Sevda die Vorschriften so weit wie möglich erweitern, bevor sie diese Einstellung wieder verdrängt und zu einem allgemeinen Kompromiss zurückgeht.
Natürlich kann sie ihre Gebetszeiten auch anders gestalten. Eva Celik: Ein Film wird immer im Gedächtnis des Betrachters geschaffen und so glaube ich, dass es viele Lösungen für diese Fragestellung gibt. Auf der einen Seiten steht die Einsatzbereitschaft des Lehrers auf der einen und die unbegrenzten Ansprüche des Schülers auf der anderen seiten.
Die Trennung in Lehrer und Schüler bedeutet auch, dass wir es mit verschiedenen Herrschaftspositionen zu tun haben, die trotz allem zu einer Konfrontation zweier starker Mädchen auf gleicher Höhe werden. Wohin führt der Film in Ihren Köpfen und warum? lris Berben: Schließlich wird betont, dass es keine einheitliche und unmissverständliche Lösung gibt und dass der Streitfall nicht per Gesetz beigelegt werden kann.
Meiner Meinung nach redet sie hier, ist ein sehr schweres, angespanntes Fach. Eva Celik: Ich denke, es ist wichtig, dass man nicht alles per Gesetz einhalten kann. Die Sevda AG verlangt ihr Recht auf uneingeschränkte religiöse Freiheit und macht damit den schulischen Alltag wackelig. Irish Berben: Es wäre so toll, alles per Gesetz regulieren zu können.
In dieser Hinsicht war der Film für mich kein Ansporn. Eva Celik: Der Film in seiner Übersichtlichkeit hat einmal mehr ein Paradoxon in der dt: Ausländergesellschaft: Die deutsche Einwanderungsgesellschaft....: Einerseits steigt die Anerkennung der kulturellen und ethnischen Diversität in diesem Lande, aber andererseits steigt auch die Furcht vor ihr. Oftmals sind es nur projezierte und zu überwindende Kulturängstlichkeiten - wie im Film, in dem die Stichhaltigkeit durch das Tuch von einer stereotypischen Reduktion der verhüllten Dame begleitet wird.
Schaut man sich den Film von aussen an, ist es tatsächlich lächerlich, was in dieser Stunde abläuft.